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Severinus von Noricum - nicht zu verwechseln mit dem etwa zur selben Zeit lebenden Bischof Severin von Köln - war ein Mönch und Wanderprediger. Sein Leben ist urkundlich gesichert, die berühmte "Vita Severina" geht auf Beschreibungen seines Schülers Eugippius zurück. Severin kam nach dem Tod Attilas 453 als Pilger in die Gegend von Wien. Als Vorstand von Mönchsgemeinschaften lebte, lehrte und heilte er in Klosterneuburg, Salzburg, Passau und Künzig. Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit war er auch ein gern gesehener Ratgeber bei den heidnischen Herrschern der römischen Grenzgebiete. Er war Fürsprecher und Wunderheiler, und er gewann durch seine Bußpredigten und sein asketisches Leben viele für den "rechten Glauben". Er starb am 8. Januar 482; dieser Tag ist sein Gedenktag. |
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Das Bild zeigt den Heiligen Severin bei einer Beschwörungs- und Heilungszeremonie. In der Hand hält er ein geöffnetes Buch, dem er die entsprechenden Riten entnimmt; er beugt sich zu der jungen Frau, die gerade einen epileptischen Anfall erleidet. Das Kleid der Kranken - sie wird von zwei Helfern festgehalten - verhüllt die Krampfhaltung der weit auseinandergestreckten Beine. Der Kopf ist zurückgeworfen, die langen offenen Haare streifen den Boden. Ein weiterer Mönch, eine Nonne und ein Edelmann (vielleicht der Gatte der Kranken) umstehen das Geschehen. Über den Köpfen der Beteiligten spielt sich die Heilungsszene nochmals in zwei kleinen Figuren ab: ein Teufelchen flieht vor dem schwebenden Mönch, der in der gleichen Gestik wie der stehende Heilige mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger den "Teufel der Fallsucht" bannt. |